Gin ist eine der am häufigsten bestellten
Spirituosen unseres Onlineshops. Seit seiner Renaissance, etwa mit der Markteinführung des britischen
Bombay Sapphire im Jahr 1986, ist der Gin wieder in aller Munde und wird stetig in neuen Variationen wiedergeboren. Dabei bleibt das geschmackliche Zentrum des Gins aber meist beim Wacholder und seinen Beeren (Juniperus communis L.). Bei der Wahl der weiteren geschmacksgebenden Ginzutaten, den sogenannten Botanicals, herrscht mittlerweile (Stichwort New Western Style) große Freiheit und so finden sich heute allerlei Kombinationen aus Beeren, Wurzeln, Kräuter, Früchten und anderen teils sehr exotischen Ingredienzien auf den Etiketten der Ginflaschen wieder. Die Qualität und Reinheit des Gins wird u.a. durch die Regularien der EU gesichert und in puncto Herstellungsverfahren, Zuckergehalt und Basisalkohol entsprechend geregelt. Neben seiner Vielfalt haben sicherlich auch die sehr begehrten
Cocktails mit Gin wie
Gin Tonic,
Martini Dry,
Tom Collins oder
Gin Fizz zum Erfolg der Wacholderspirituose beigetragen.
Wie wird Gin definiert?
Eine Kurzdefinition zur Einführung:
Alkoholgehalt: | Gin muss aus rechtlicher Sicht einen Alkoholgehalt von mindestens 37,5% Vol. aufweisen. Größtenteils kauft man Gin aber mit 40% und da sich ein höherer Alkoholgehalt in Cocktails oft positiv auswirkt, sind Ginsorten mit über 45% Vol. keine Seltenheit. Seit einigen Jahren sind alkoholfreie Gins im Kommen und können natürlich auch bei uns im Shop bestellt werden. |
Farbe: | Heutige Gins werden zwar überwiegend als klare bzw. farblose Spirituose verkauft, es gibt hier aber allerlei Ausnahmen, wie z.B. der Pink Gin bestens vor Augen führt. |
Haupt-Geschmack: | Gin lebt vom Wacholder und das ist sein zentraler Bestandteil, je nach Sorte ist der Wacholder entsprechend dominant im Geschmack. |
Herkunft: | Auch wenn sehr viele Ginmarken in Europa ihren Ursprung haben, werden Gins heutzutage auf der ganzen Welt destilliert und gekauft. |
Geschichte: | Die Wurzeln des Gins liegen in den Niederlanden bzw. Belgien und reichen bis ins 17. Jahrhundert zurück. Auf seinem Weg zur Weltspirituose sollte Großbritannien Anfang des 18. Jahrhunderts als Station nicht unerwähnt bleiben. Der Name Gin geht vermutlich auf die Ableitung vom niederländischen Begriff Jeneverbes bzw. dem französischen Genévrier oder Genièvre für Wacholder zurück. |
Verwendung: | Hochwertige Gins (Stichwort: Fassreifung und Barrel Aged Gin) werden gern pur genossen. Typisch ist zudem der Einsatz z.B. mit Tonic Water in zahlreichen Cocktails und Longdrinks - siehe Cocktailrezepte mit Gin. |
Welche Ginsorten kann man kaufen?
Gin hat eine für den Laien eher unübersichtliche Sorteneinteilung, die vom Herstellungsverfahren abgeleitet wird und zudem auch einem gewissen Wandel unterlegen ist. Sieht man vom
Sloe Gin, der eher zu den
Likören gezählt wird, einmal ab, unterscheidet man Gin danach, ob er trocken (Dry) ist oder nicht. Trocken meint hierbei einen geringen Zuckergehalt des Gins. Will man einen trockenen Gin kaufen, dann sollte man einen Dry oder
London Dry Gin bestellen. Süßer sind die Ginsorten
Plymouth Gin,
Old Tom Gin und in der Regel auch der
Genever, der als Vorläufer des Gins gilt. Ein hoher Alkoholgehalt und intensiver Geschmack machen den
Navy Strength Gin aus. Der neue Ginstil
Pink Gin hebt sich durch seine Farbe und den mehrheitlich beerig-fruchtigen Geschmack ab. Der
Barrel Aged Gin und Reserve Gin glänzt durch seine Holzfassreifung. Die Ginart New Western Dry erlaubt es, die sonst dominante Wacholderbeere geschmacklich in den Hintergrund treten zu lassen. Ihr bekannteste Vertreter ist sicherlich der schottische
Hendrick's Gin, bei welchem Aromen von Rose und Gurke ebenbürtig neben der Wacholdernote residieren.
Wer mehr über die verschiedenen Ginsorten erfahren will, der folgt einfach den Verlinkungen zu den entsprechenden Unterseiten unseres Onlineshops.
Die Herstellung von Gin
Eigentlich ist die Gin Herstellung kein Hexenwerk. Neutralalkohol wird mit bestimmten Zutaten, die für den Geschmack verantwortlich sind, in Verbindung gebracht. Die Zutaten nennt man beim Gin Botanicals. Dabei ist die Anzahl der zur Verfügung stehenden Botanicals enorm. Früchte, Gewürze, Kräuter sowie Beeren, Samen oder Wurzeln dürfen verwendet werden. Die Wacholderbeere ist für den Gin von besonderer Bedeutung. Sie steht bei den meisten Ginsorten im Mittelpunkt und fehlt in keinem Ginrezept. Daneben sind Zutaten wie Koriander, Anis, Lavendel, Kümmel, Zimtrinde, Ingwer, Angelikawurzel, Orangenschalen oder Zitronenschalen auch sehr beliebt. Die genauen Rezepte halten die verschiedenen Ginhersteller größtenteils unter Verschluss.
Der Alkohol, der die Basis für den Gin bildet, wird heute überwiegende aus Getreide gewonnen. Wie oft destilliert wird und wie genau der Geschmack der Botanicals in den Gin gebracht wird, unterscheidet sich von Sorte zu Sorte. Das kalte Einlegen der Zutaten in den Alkohol, die sogenannte Mazeration, kennt man z.B. auch von der Likörherstellung. Bei der Mazeration werden die Botanicals zunächst aufbereitet und zerkleinert und dann für mehrere Wochen oder gar Monate in Alkohol geben. Mit der Zeit nimmt der Alkohol die Aromen der Zutaten an. Bevor ein mazerierter Gin in die Flasche kommt, wird er noch gefiltert und teils mittels Wasserzugabe auf Trinkstärke gebracht.
Beschleunigt man die zeitaufwändige Mazeration durch Hitze, dann nennt man das Ganze Digestion. Dabei wird das Alkohol-Botanicals-Gemisch zwar erhitzt, aber nicht über 70 Grad, da sonst der kostbare Alkohol verloren ginge und auch unerwünschte Stoffe im Gin entstehen würden. Auch hier wird vor dem Abfüllen gefiltert und mit Wasser ein bestimmter Alkoholgehalt eingestellt.
In der Regel wird Gin aber nochmals destilliert. Der Geschmack kommt dann dadurch in den Gin, dass der Basis-Alkohol mit den Botanicals vermischt wird und wenigstens noch einmal destilliert wird. Manche Hersteller destillieren auch mehrfach. Anschließend wird der Gin durch Wasserzugabe auf Trinkstärke gebracht und in Flaschen gefüllt.
Die Dampfinfusion, bei welcher die Botanicals nicht direkt in den Alkohol gegeben werden, sondern mit dem Alkoholdampf während der Destillation in Berührung kommen, wurde durch die Marke
Bombay Sapphire bekannt. Hierbei werden die Aromen besonders schonend in den Gin übertragen.
Was ist die Bedeutung des small batch Verfahrens beim Gin?
Die Bezeichnung
small batch stammt aus dem Englischen und bedeutet wörtlich übersetzt
kleine Charge. Hersteller, die nach diesem Verfahren Gin brennen, legen in der Regel besonderen Wert auf die Qualität ihrer Destillate und produzieren im kleinen Maßstab; also eher in der Art einer traditionellen Manufaktur. Sorgfalt und Ruhe finden hier ihren Platz und eröffnen mehr Raum für die reine Handwerkskunst des Destillierens. Wie klein die Menge pro Produktionsdurchlauf zu sein hat, um ein Destillat als small-batch Gin zu kennzeichnen, ist derzeit noch ungeregelt. Kleine Auflagen sind aber üblicherweise auf wenige hundert Flaschen begrenzt und werden in nummerierte Flaschen abgefüllt. Das Small-Batch-Verfahren findet auch bei anderen
Spirituosengattungen wie beispielsweise
Rum oder
Whisky Anwendung.
Die Geschichte des Gins - Niederländische Ursprünge - vom Heilmittel zur Weltspirituose
Der Urvater des Gins ist der vor allem in seiner Ursprungsregion, den Niederlanden und Flandern, immer noch sehr beliebte
Genever. Im 17. Jahrhundert soll der aus Deutschland stammende und im holländischen Leiden praktizierende Arzt Franziscus Sylvius bei medizinischen Experimenten das Wacholderdestillat Jenever erfunden haben. Der Name geht vermutlich auf die Ableitung vom niederländischen Begriff Jeneverbes bzw. dem französischen Genévrier oder Genièvre für Wacholder zurück. Die Novität wurde bald als geschmacklich bessere Alternative zum bis dahin üblichen Kornbranntwein geschätzt. Britische Seefahrer und Soldaten sowie niederländische Zuwanderer machten Genever unter den Bezeichnungen Geneva oder Gin bald auch in England populär. Der billig als Hausbrand herzustellende und abgabenbefreite Wacholderschnaps avancierte nicht zuletzt wegen hoher Zölle auf ausländische Waren Anfang des 18. Jahrhunderts zum meistverbreiten alkoholischen Getränk im Vereinigten Königreich. Der Gin-Konsum war enorm. Angeblich trank ein Londoner um 1750 täglich einen halben Liter, meist minderwertigen, Madame Geneva. Die sozialen Folgen waren entsprechend fatal. Gesetzliche Maßnahmen und vor allem eine Verteuerung aufgrund der Verknappung des für die Herstellung benötigten Getreides führten um 1760 zu einem Ende des Massenverbrauchs. Seitdem verbesserten die Brennereien ihre Qualitäten beständig. Sie entwickelten aus dem pur gekippten Fusel schließlich das heute für seine zartaromatischen Inspirationen geschätzte Genussgetränk.
Drei einfache Cocktails mit Gin
Gut, der Gin ist gekauft, aber was mache ich nun damit? Hier drei weltbekannte und schnell zubereitete Cocktails mit Gin, die man zum Erkunden des Gins probiert haben sollte. Darunter natürlich auch der
Gin Tonic, der in unzähligen Kombinationen Gin und Tonic Water zusammenbringt; denn meist genügt es ein anderes Tonic Water zum Lieblingsgin zu probieren, um ganz neue Nuancen aus dem altbekannten Drink herauszukitzeln. Der
Gimlet hingegen bringt Lime Juice neben Gin mit ins Glas und der Klassiker
Gin Fizz stellt das Sodawasser ins Rampenlicht. Mehr Details zu den Rezepten findet man, wenn man den entsprechenden Links folgt.
- Gin Tonic - 5 cl Gin und dann 15 cl Tonic Water in ein hohes Glas geben. Eiswürfel dazu und vorsichtig umrühren. Je nach Vorliebe mit einer Zitronenscheibe oder einer Gurkenscheibe garnieren.
- Gimlet - 4 cl Gin und 2 cl Lime Juice in ein Rührglas geben. Eiswürfel dazu und umrühren. Anschließend den Drink ohne die Eiswürfel in ein Cocktailglas abgießen. Eine Limetten- oder Gurken-Spirale als Garnierung im Glas werten den Gimlet deutlich auf.
- Gin Fizz - 5 cl Gin, 3 cl Zitronensaft, 2 cl Zuckersirup und einige Eiswürfel in einen Shaker geben. Deckel drauf und kräftig schütteln. Anschließend den Drink durch ein Sieb in ein Longdrinkglas abseihen und mit kaltem Sodawasser auffüllen. Zitronenscheibe als Dekoration. Fertig.
Häufige Fragen und Antworten (FAQ) zur Spirituose Gin
Welchen Gin trinken die Deutschen? | Unter den beliebtesten Gins findet man die Destillate weltbekannter Marken wie Bombay Sapphire, Tanqueray oder Hendricks, die von deutschen Gins wie Monkey 47, The Duke oder The Illusionist flankiert werden. |
Was kostet eine Flasche Gin? | Guten Gin für Cocktails kauft man schon ab ca. 15 Euro. Premium-Gin liegt bei rund 30 Euro pro Flasche. Raritäten und besondere Editionen kosten auch schon mal mehr. |