Gesandter Manufaktur

Das Erste, was an diesem New Western-Vertreter ins Auge sticht, ist die eigentümliche Schreibweise. Zusammen mit dem cineastisch anmutenden Etikett im Filmstreifen-Design lässt sie Schlimmes ahnen. Hier will einer mehr um jeden Preis auffallen - und sei es durch das Rätsel um die richtige Aussprache. Gin Fl3ur wie "Fleur" zu lesen, macht den inneren Abstand zur Marke nur größer, denn blumige Kreationen gibt es nun wirklich genug.

Doch ein zweiter und dritter Blick lohnt, weil er den gordischen Namens-Knoten und die Verwirrung löst: Gin Fl3ur entstammt der Manufaktur Gin Gesandt3er, deren Ursprung in der französischen Provence liegt. Hier hatte Christian Kretschmar 1998 erstmals die Idee, einen oscarreifen Wacholderbrand zu kreieren - handwerklich perfekt wie ein guter Film. Als selbsternannter Genussbotschafter machte er sich umgehend an die Arbeit.
Sie bestand in erster Linie darin, die Zutatenliste so weit wie möglich zu reduzieren. Statt eines weiteren überladenen Gins sollte eine maximal minimalistische Spirituose entstehen. Kretschmars Rezept beinhaltete letztlich nur noch drei Botanicals, die der Ziffer im Markennamen mehr Bedeutung geben als es anfänglich scheint.

Um dennoch Variationen bieten zu können, lancierte der Genussbotschafter seinen Gin Fl3ur in zwei unterschiedlichen Stärken mit jeweils eigenem Etikett: Pink markiert die üblichen 37,5 Prozent; das kräftigere Violett die Navy-Ausgabe mit 60 Prozent. Beide sind erwartungsgemäß geradlinig und angenehm kräftig im Aroma.
Als weitere Spielart brachte Kretschmar die Limited Edition "BoraBora" heraus - einen ebenfalls 60%-igen Gin aus drei Grundzutaten mit zusätzlicher Vanille. Gin Fl4ur sozusagen.