Asbach

Viele Deutsche benutzen den Namen der hier vorgestellten Marke als Synonym für Altes - ohne zu wissen, dass sie damit gegen geltendes Recht verstoßen. Seit 1907 ist die Begriffs-Kombination "Asbach uralt" beim Patentamt gelistet, zusammen mit der Bezeichnung "Weinbrand". Der Eintrag erfolgte auf Wunsch des Rüdesheimer Unternehmers Hugo Asbach, der wenige Jahre zuvor eine "Export-Compagnie für deutschen Cognac" gegründet hatte.
Sein Ziel war es, das französische Original-Getränk mit einem deutschen Erzeugnis auszustechen. Dafür erfand er nicht nur eine neue Bezeichnung und das Güte-Siegel "uralt" - sondern auch das erste Gimmick der Werbebranche: Ab 1924 bot er den Ehefrauen seiner Kunden kleine Schokoladen-Hohlkörper mit Alkoholfüllung an, die als "Weinbrandbohnen" zahlreiche Nachahmer fanden.

Als Asbach 1935 starb, übernahmen seine Söhne Hermann und Rudolf die Geschäftsleitung - und führten den Reigen skurriler Einfälle fort. Neben der Behauptung, in ihrer Spirituose stecke "der Geist des Weines" lancierten sie einen Slogan, der bis heute seinesgleichen sucht: "Wenn einem so viel Gutes widerfährt - das ist schon einen Asbach Uralt wert". Dazu reichten die Brüder ab 1957 ein Heißgetränk, die als Rüdesheimer Kaffee bekannt wurde.
Bis in die 1980er-Jahre hielt die Wirkung dieser Ideen an, dann begann der Asbach-Stern zu sinken. Nach zahlreichen Betreiber- und Besitzerwechseln firmiert das Unternehmen heute als Tochter der Semper idem Underberg AG. Unabhängig davon küren die Leser der US-amerikanischen Zeitschrift "Reader's Digest" die Marke seit Jahren zur Most trusted Brand / vertrauenswürdigsten Marke.